Wie man effektiver lernt Teil 1: Notion und Anki
- Max Englisch
- 2. Feb. 2021
- 4 Min. Lesezeit
Egal ob in Schule oder Studium, Lernen gehört dazu. Und damit weniger Zeit zu verbringen ist für jeden eigentlich eine schöne Vorstellung. Trotzdem wollen auch viele gute Noten erzielen. Lässt sich weniger Lernen und trotzdem gute Noten schreiben realisieren? Ich weiß es nicht für jeden, aber hier sind ein paar Tipps, die mir in der Schule und mittlerweile auch in der Uni sehr gut helfen.
Die häufigsten Lernmethoden sind durchlesen und unterstreichen, sowie Zusammenfassungen aus dem Buch schreiben. Alle werden durch Studien als weniger sinnvoll bewertet.
Sinnvoller ist es aktiv zu lernen, das heißt sich selbst zu testen, das geht durch Online Tests und Quizzes oder Altklausuren oder Übungsaufgaben.
Aber auch indem man sich selbst Fragen stellt über Notion oder Anki.
Fragen statt Notizen
Was hat es eigentlich damit auf sich? Sollte ich nicht einfach alles was der Prof sagt oder was im Buch steht in meine Notizen übertragen und diese dann immer wieder durchlesen? Nein. Genau das solltest du niemals machen.
Denn das ist nur passives Lernen und du und dein Gehirn wisst noch nicht einmal wieso ihr etwas lernt. Wenn du dir aber Fragen stellst, dann schaltet sich deine Neugier an und du bist auch bereit etwas zu lernen.
Beispiel: Der Prof. sagt: In der Atmungskette wird über einen Protonengradienten ATP generiert.
So, das könnte man jetzt einfach so aufschreiben. Aber das bringt nichts, wenn man es nicht versteht. Stattdessen schreibt man also seine Fragen auf:
- Was ist die Atmungskette?
- Was ist ein Protonengradient?
- Wozu brauchen wir ATP?
Mit diesen Fragen kommt man schonmal um einiges weiter, auch wenn man die Antworten dazu eventuell weiß ist es gut, da diese später in Karteikarten umgewandelt werden um sie nie wieder zu vergessen!
Also stelle dir selbst entweder wirkliche Verständnisfragen und recherchiere sie dann später oder stelle dir Fragen für spätere Karteikarten. Und wo schreibe ich diese Fragen jetzt auf?
In Notion natürlich!
Notion
Was ist Notion? Notion ist erstmal einfach nur ein Textverarbeitungsprogramm wie Microsoft Word oder Apple Pages. Der erste Vorteil ist, dass es gratis ist. Aber nur deswegen benutze ich - und viele andere - es nicht. Es geht viel mehr darum, dass Notion einfach gut aussieht, modern und schlicht gesagt, einfach "cool" ist. Das ist schon mal ein guter Grund es zu benutzen, aber auch das reicht nicht aus. Wieso sollte ich etwas benutzen, nur weil es cool ist?
Naja hier kommt der Grund: Bei Notion gibt es ein Feature namens: Toggle.
Toggle? Was soll das sein. Also: Toggle heißt einfach, du kannst eine Frage oder ein Schlüsselwort schreiben, das dann als Toggle benutzen und somit an der Seite einen kleinen Pfeil erstellen, wenn du auf diesen Pfeil drückst, kannst du in die Zeile darunter deine Notizen zu dem Stichwort oder die Antwort auf die Frage schreiben. Das ist die ganze Magie!
Es ist wirklich ein unglaublich hilfreiches Feature. Denn jetzt muss man nicht immer am Anfang direkt nervige Karteikarten schreiben, welche sowieso extrem unübersichtlich zu erstellen sind und einfach keinen Spaß macht, 50 Karteikarten pro Vorlesung zu schreiben.
Also: Lieber deine Karteikarten auf Notion schreiben indem du dein Schlüsselwort oder deine Frage (Vorderseite der Karteikarte) als Toggle nimmst und dann versteckt, wenn du den Pfeil ausklappst darunter dann deine Notizen oder Antwort (Rückseite der Karteikarte).
Somit hast du alles in Notion: Ein cooles Design und übersichtlich strukturierte Karteikarten, super! Doch das ist nicht alles, jetzt kommt das wahre Wunderwerkzeug: Anki.
Anki
Anki ist eine Karteikartenapp mit einem Algorithmus dahinter, der dir deine ganze Arbeit in Planung einfach abnimmt und automatisiert. Du hast einfach deine täglichen Karteikarten aus Notion, welche du jetzt durchgehst (Wie man die Karteikarten von Notion zu Anki holt, erkläre ich gleich).
Deine Frage oder dein Schlüsselwort aus Notion kommt also jetzt als Karteikarte und du musst dich an die Antwort oder Notizen erinnern. Klappt es gut, sagst du Anki die Karte war "gut" (einfach 2 auf der Tastatur drücken), wenn es nicht so gut war, kannst du auch "schwer" oder "nochmal" auswählen. Wenn es zu einfach war nimmst du "einfach".
Jetzt kommt der Algorithmus ins Spiel: Je nachdem ob die Karte einfach oder schwer war, nimmt Anki sie und sagt dir, wann du sie als nächstes lernen solltest. Also bei gut dann nach einem Tag und nächstes mal nach drei und so weiter. Wenn es schwer war dann in 10 Minuten nochmal und wenn es dann immer noch nicht klappt dann halt in 25 Minuten nochmal. Und das ist das Schöne an Anki: Du kannst es so oft verhauen wie du willst und die Frage kommt einfach so oft, bis du sie kannst. Mit Anki kann man wirklich nichts falsch machen und es ist natürlich genau wie Notion komplett kostenlos. Die Webversion kann man überall benutzen, auch auf dem Handy. Wenn mal möchte kann man auch noch 28€ für die App ausgeben, aber das muss man wirklich nicht.
Notion zu Anki
So: Ich mache also meine Notizen aus den Vorlesungen oder von Arbeitsblättern oder von welcher Quelle auch immer als Fragen in Notion. Wie bekomme ich diese Fragen und Antworten in praktischer Toggle Form jetzt in Karteikarten, welche in täglich lernen kann.
Ganz einfach. Es gibt eine Seite names: https://2anki.net/ , die alles für dich erledigt.
Du musst einfach oben rechts bei deinem Notion Dokument auf die drei Punkte, dann auf Exportieren (in HTML). So jetzt hast du dein Dokument heruntergeladen. Als nächstes gehst du auf https://2anki.net/ und konvertierst es dort in ein Anki Dokument und lädst es wieder runter und öffnest es mit Anki. So einfach ist es.
So viel zu diesem ersten Teil von der "Effektiver Lernen" Reihe.
Das sind wirklich die Fundamentals. Das allerwichtigste kurz zusammengefasst.
Einfach nur mit der Methode, sich selbst Fragen zu stellen, statt Notizen zu machen und diese Fragen dann täglich in Form von Karteikarten zu wiederholen habe ich es geschafft im Abitur dreimal 15 Punkte und einmal 14 Punkte zu schreiben und somit meinen gesamten Schnitt auf 1,2 zu pushen, in der 11. Klasse war mein Schnitt noch 2,3.
Also für mich hat diese Methode definitiv funktioniert.
Einfach sich selbst Fragen zu stellen und täglich diese Fragen durchzugehen, es kostet vor allem sehr viel weniger Zeit als tausendmal das Buch und irgendwelche Arbeitsblätter durchzulesen.
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Damit vielen Dank fürs Lesen und bis zum nächsten mal :)
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